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1310. April 6. Liegnitz.

f. secunda p. dom. qua Judica me dom. in Dei eccl. decantatur.

Bolezlaus und Heinrich, Herzöge von Schlesien, Troppau und Herren von Breslau, gestatten dem Herrn Ulrich, Abt von Leubus, seine Güter Schonefelt (Schönfeld) im Breslauer Distrikt prope Borow (Bohrau) gelegen zu deutschem Rechte auszusetzen durch einen mit 3 Hufen begabten Schulzen, der von allen Diensten für den Herzog befreit sein soll, unter Errichtung einer Schenke und Ansetzung der erforderlichen Handwerker, Bäcker, Fleischer, Schneider, Schuster und Schmiede, und Anstellung der nöthigen Bediensteten wie der Hirten etc. Aus besonderer Gnade aber und um ihres und ihrer Vorfahren Seelenheiles willen gewähren sie dem Stifte Leubus den Besitz der Güter Schönfeld und ihrer sonstigen Stiftsgüter mit vollster Freiheit, mit ganzem herzoglichen Rechte und obersten wie niedersten Gerichten.

Z.: der Herzöge Getreuen die Ritter Albert Bart, Mart. und Bruneslaus Buswoy (Budewoj), Nikolaus v. Eychholcz, Jenchin v. Porsnicz (Borsnitz), Stephan v. Parchwitz, Heinrich v. Zibcz (sicherlich Ziliz = Seidlitz, im Proarchive Zobiz, in dem Privilegienbuch Riba), Paul Pheffirkorn.


Aus einem Leubuser Privilegienbuche des XV. Jahrh. im Bresl. Staatsarch, D 207 f. 33b. Andere Abschriften in einem andern Leubuser Kopiar ebendas. D 361 f. 48b und in Seb. Dittmanns Proarch. Lubense D 20 f. 152 stammen erst aus dem XVII. Jahrh.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.